Guten Morgen: Und es war Sommer. *
Θ HAMBURG
MSC will Hafenarbeiter besänftigen: Nach den heftigen Protesten der Mitarbeiter gegen den geplanten Einstieg der Reederei MSC mit 49,9 Prozent bei der HHLA hat das Schweizer Unternehmen eine Stellungnahme abgegeben. Man nehme die Sorgen der Arbeiter ernst und wolle ein verlässlicher Partner für alle Beschäftigten sein. Man plane mit der HHLA Wachstum und wolle die Arbeitsplätze langfristig sichern. Ob die Worte gehört und vor allem geglaubt werden, ist fraglich. Kritik kam auch vom ver.di-Bundeskongress in Berlin. In einem Beschluss wurde die „Nacht- und Nebelaktion“ des Senats kritisiert. Die Debatte wird weitergehen. Die CDU dürfte den Hafen zum Thema der Aktuellen Stunde in der kommenden Sitzung der Bürgerschaft am Mittwoch machen.
ndr.de, abendblatt.de
„Wir sehen eine Beteiligung von Reedereien an Hafenbetrieben insgesamt kritisch, weil durch diese Verbindungen der Druck auf Arbeitsbedingungen, Tarife und Arbeitsplätze erhöht wird.“
ver.di will gar keine Beteiligung von Reedereien im Hafen.
ndr.de
– Gastbeitrag –
Ein strategischer Fehler: Jahrelang hat man Terminal-Beteiligungen von internationalen Carriern wie CMA/CGM oder Maersk unter Verkennung der Trends in der Schifffahrt eine Absage erteilt und entscheidende Entwicklungen verschlafen, nicht einmal einen belastbaren Hafenentwicklungsplan hat es gegeben. Nachdem der Senat zuletzt erkannt hat, dass er durch jahrelanges Verschleppen zukunftsgerichtete Entscheidungen gestaltungsunwillig unterlassen hat, reagiert er jetzt mit einem Schnellschuss. Anstatt aber MSC z.B. am Terminal Burchardkai zu beteiligen, um wettbewerbsverträglich gegenüber den Beteiligungen von Hapag-Lloyd (Altenwerder) und COSCO (Tollerort) eine MSC-Anbindung an die HHLA zu ermöglichen, soll die Beteiligung an der Holding erfolgen – ein strategischer Fehler.
Thies Goldberg, Landesvorsitzender des Wirtschaftsrats der CDU.
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In diesem September feiert die WELT AM SONNTAG ihren 75. Geburtstag – und berichtet im Hamburg-Teil über die HHLA, die selbst Anteile an mehreren Häfen hat und dabei eigene Interessen verfolgt, den Abschied von Albert Wiederspiel vom Filmfest und über eine Vereins-Fußballmannschaft, die nur aus Übergewichtigen besteht. Sonnabend und Sonntag am Kiosk, beim Bäcker oder hier kostenlos zur Probe: welt.de/weltamsonntag
Nächster Versuch: Die Initiative für ein bedingungsloses Grundeinkommen will ihr Anliegen erneut vorbringen, nachdem das Hamburgische Verfassungsgericht den ersten Entwurf einer Volksinitiative abgelehnt hatte. Das Gericht hatte den Vorstoß nicht gänzlich verworfen, aber die vorgelegten Angaben zum Modellprojekt seien teilweise widersprüchlich und zu wenig informativ gewesen. Diese Bedenken wollen die Initiatoren nun ausgeräumt haben, mit dem Ziel, dass „Hamburg das erste Bundesland sein wird, in dem wesentliche Elemente eines bedingungslosen Grundeinkommens erprobt werden“. Dabei erhält jeder Bürger eine monatliche finanzielle Zuwendung. Im Gegenzug entfallen Sozialleistungen wie Sozialhilfe oder Kindergeld.
welt.de, abendblatt.de
Muster durchbrechen: Der HSV will am Freitagabend um 18.30 Uhr seine schlechte Serie gegen Aufsteiger beenden. Nach der Niederlage gegen den SV Elversberg soll es beim VfL Osnabrück einen Sieg geben. Die Osnabrücker wiederum wollen vor den eigenen Fans die 0:7-Niederlage gegen Hannover 96 vergessen machen. Allerdings müssen die Rothosen wohl auch auf Mittelfeldakteur Ludovit Reis verzichten, der beim Abschlusstraining umgeknickt war. Der FC St Pauli erwartet zum Topspiel am Sonnabend um 20.30 Uhr im Millerntorstadion Schalke 04. Die Kiezkicker haben als einziges Team in der Liga noch kein Spiel verloren und wollen mit einem Sieg weiter an die vorderen Tabellenplätze ranrücken.
ndr.de (HSV), ndr.de (FCSP)
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WORLD PRESS PHOTO 2023: Zum zweiten Mal zeigt das Altonaer Museum die Ergebnisse des World Press Photo Award, mit dem seit 1955 jedes Jahr die besten internationalen Pressefotografien des jeweiligen Vorjahres ausgezeichnet werden. Die Themen des größten und renommiertesten Wettbewerbs dieser Art reichen von der Dokumentation politischer Auseinandersetzungen über die fotografische Schilderung von Umweltproblemen bis zu Reportagen aus dem Alltagsleben unterschiedlicher Gesellschaften. Die Ausstellung ist bis zum 9. Oktober zu sehen.
shmh.de
Debatte zum Hamburger Klimagesetz: Bürgerschaft diskutiert über Umsetzung des komplexen Regelwerks welt.de
100-Jährige mit Beil erschlagen: Psychisch angeschlagener 37-jähriger Enkel muss sieben Jahre in Haft ndr.de
Kompromiss am Hauptbahnhof: Verein darf Spenden an Bedürftige unweit des Bahnhofes weiter verteilen mopo.de
Mehrwertsteuer in Restaurants: Tim Mälzer will bei reduzierten sieben Prozent bleiben welt.de
Da mag jemand Ankerkraut nicht wirklich: Feiner Verriss bei mopo.de
Barbara Kisseler Theaterpreis 2023: Unbekannnter Juror war von der Produktion ?The Wanderers? des Ernst-Deutsch-Theaters angetan hamburg.de
Wochenend-Wetter: Wechselnd bewölkt bei zehn bis 19 Grad.
wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
Erst ab 66.760 Euro Jahreseinkommen soll 2024 der Spitzensteuersatz erhoben werden. Bislang liegt die Grenze bei 62.800 Euro. Die von FDP-Finanzminister Christian Lindner geforderte Entlastung wird damit begründet, dass es einen Inflationsausgleich auch für Spitzenverdiener geben müsste. Das sieht SPD-Finanzsenator Andreas Dressel anders. Hohe Einkommen bräuchten keinen Ausgleich, der auch bedeuten würde, dass Hamburg mehr als 100 Millionen Euro Steuereinnahmen fehlen werden. Der Senat hat nun im Bundesrat angemeldet, den Satz bei 62.809 Euro greifen lassen zu wollen.
welt.de, faz.net,
„Wir sind gespannt!“
Finanzsenator Andreas Dressel kabbelt sich wieder mal mit der FDP und wartet auf deren Finanzierungsvorschläge für die Mindereinnahmen der Länder.
twitter.ADressel
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Kurzfristig schönes Einzelbüro mit Weitblick auf den Michel zu vermieten. Die 24 qm eignen sich als Einzelbüro oder für bis zu vier Arbeitsplätze. 970 Euro zzgl. MwSt. Direkt Besichtigungstermin vereinbaren. Mehr Informationen: mediafleet.de Kontakt: empfang@mediafleet.de
Θ DEUTSCHLAND & DIE WELT
Bitte um Waffen: Der ukrainische Präsident Selenskyj wirbt in den USA, aber die Lage hat sich geändert tagesschau.de, twitter.POTUS
Nicht nur in Hamburg: Im Frankfurter Bahnhofsviertel ist das Elend auch groß und dort sind viel weniger Auslaufflächen faz.net
Ehemaliges Zeitungsviertel in Berlin: Medienkonzern Springer vermietet Flächen im traditionsreichen Hochhaus mit einem beeindruckenden Blick auf den herbstlichen Sonnenuntergang tagesspiegel.de
Europa – von Wolf Achim Wiegand
Ist Polen schon verloren? Unser Nachbarland Polen entwickelt sich zum Problembär Nr. 1 der Europäischen Union. Wegen mutmaßlicher Rechtsstaatsverstöße im Justizwesen steht die ultrakonservative Regierung bereits im Fokus. Nun kommen zwei Affären dazu. Erstens: Offizielle Stellen sollen weltweit EU-Einreisevisa für Migranten gegen Schmiergeld verscherbelt haben. Das könne die Sicherheit in Europa gefährden, argwöhnt die EU. Zweitens: Polen hat am Donnerstag neue Waffenlieferungen an die Ukraine ausgeschlossen, weil Präsident Wolodymyr Selenskyj das polnische Einfuhrverbot für ukrainisches Getreide kritisiert hat. Aber: Noch ist Polen nicht verloren – am 15. Oktober sind Wahlen.
politico.eu
Ist Russland schuldig? Der bewaffnete Eintageskrieg zwischen dem muslimisch geprägten Aserbaidschan und seiner armenisch-christlich besiedelten Region Bergkarabach an der europäischen Grenze zu Asien geht auf das Konto des Kreml. Davon ist man bei der EU in Brüssel überzeugt. Moskau hoffe, den westlich orientierten armenischen Premierminister Nikol Paschinjan zu verdrängen und durch einen Pro-Russen zu ersetzen. Es sei auffällig, dass die vor Ort präsenten russischen Friedenstruppen nichts gegen die erzwungene Kapitulation der seit Wochen abgeschnürten Gegend getan hätten. Die EU rechnet mit bis zu 200.000 Flüchtlingen. Destabilisierung denkbar.
euobserver.com
Schadet schnelle EU der Schifffahrt? Das Tempo, mit dem die Europäische Union die Regulierung der Künstlichen Intelligenz vorantreibt, überfordert die Schifffahrt. Experten warnen: Der 27-Staaten-Verbund könnte KI- Gesetze durchziehen, noch bevor die schwerfällige Internationale Meeresorganisation als UN-Behörde einen weltweit gültigen Code ausarbeiten kann. Das werde zu einem Flickenteppich nationaler, regionaler und internationaler Regeln führen, insbesondere bei aufkommender Technologie für autonome Schiffe. Dabei geht es um Maßnahmen ohne menschliches Zutun für Sicherheit, Routenplanung, Emissionsverfolgung und Kollisionsvermeidung.
channel16.dryadglobal.com
Θ STADT & LEBEN
Tage der Musik: Rund um das Reeperbahnfestival, das am Mittwochabend eröffnet worden war, ranken sich auch Side-Events wie die Vorstellung der neuen Räumlichkeiten des Labels Warner Music. Beim Eröffnungsabend im Operettenhaus lobte Kulturstaatsministerin Claudia Roth das Festival sei „jung, divers, queer, avantgardistisch kreativ“. Auch Festivalleiter Alexander Schulz betonte, dass die 60 Bühnen vor allem für die Künstler der nächsten Generation vorgesehen seien. Aber keine Regel ohne Ausnahme. Kultursenator Carsten Brosda gibt am Freitag ein Konzert. Er wird zur Musik der ebenfalls reifen Musiker von Das Weeth Experience mit Texten aus seinem neuen Buch „Mehr Zuversicht wagen“ Sprechgesang vortragen.
abendblatt.de (Warner), welt.de (Festival), mopop.de (Brosda)
„Es ist kein Abschied von der Musik. Es ist der Abschied von der großen Tourneebühne“
Peter Maffay kündigt Abschiedskonzert in Hamburg an.
abendblatt.de
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„Ich rücke gerne Kunstschaffende ins Rampenlicht.“
Der Veranstalter der Hamburger Kunstmesse INCorporating art fair, Raiko Schwalbe, spricht im Podcast „Wie ist die Lage?“ über die kommende Ausgabe vom 22. bis 24. September.
„Ich wusste gar nichts über Wacken.“
Der Schauspieler Sebastian Doppelbauer erzählt von seiner Rolle in der Miniserie „The Legend of Wacken“.
„Manche Dinge werden gezielt parteipolitisch verzögert.“
Die Bundestagsabgeordnete Linda Heitmann spricht über ihre Arbeit in Berlin, die „Streit-Ampel“ und darüber, warum der Tag der Deutschen Einheit wichtiger denn je ist.
Alle Folgen „Wie ist die Lage?“ hören Sie hier und von Montag bis Freitag um 12 Uhr bei ahoy radio.
Restaurant-Tipp – Italienisches Fine Dining: Wer klassisch Pizza und Pasta sucht, ist hier nicht richtig. Im Cantinetta in der Speicherstadt geht es um italienisches Fine Dining. Zu der feinen Vorspeisenauswahl gibt es ausgewählte „Piatti principali“ wie geschmorten Rinderschaufelbug oder gedünsteten Heilbutt mit Krustentierschaum und Limoncello Vinaigrette. Der Service ist immer fix und aufmerksam, das Ambiente edel. An der hohen Decke des Restaurants im Ameron-Hotel drehen sich Pendelleuchten, die an Sonnenhüte erinnern. Durch die Glasfront des Cantinetta in der Speicherstadt blickt man auf das Brooksfleet.
genussguide-hamburg.com
Kulturtipp – von Hedda Bültmann –
Kunst für jedermann: Heute feiert die Incorporating art fair Vernissage. Die Kunstmesse ist bis Sonntag in den Hallen des Museum für Arbeit am Wiesendamm beheimatet. Der Fokus liegt auf der Kunstvermittlung, denn „Kunst inspiriert, regt zum Nachdenken an und soll einen Dialog ermöglichen“, wie der Veranstalter Raiko Schwalbe sagt. Vor allem jungen Künstlern soll ein Zugang zu einer breiten Öffentlichkeit ermöglicht werden und den Besuchern das Gespräch mit den Kunstschaffenden, die alle vor Ort selbst ausstellen. Denn so wie Schwalbe sagt, beruhe das Konzept der Messe auf dem ganzheitlichen Ansatz.
inc-artfair.info
Θ FOFFTEIN
Hamburger Winterfreuden: Am Sonnabend beginnt das Winterhalbjahr. Die Spekulatius-Kekse liegen schon in den Läden und Weihnachten soll dieses Jahr noch schöner werden, denn die Hamburger Weihnachtsmärkte dürfen dieses Jahr früher beginnen. Bislang sollte der Totensonntag abgewartet werden; diese Regel wurde nun abgeschafft. Auch bei der winterlichen Dinnershow „Palazzo“ gibt es gute Nachrichten. Nachdem der Bezirk Eimsbüttel der TV-Köchin Cornelia Poletto die Moorweide nicht für ihre Veranstaltung von November bis März überlassen wollte, gibt es nun eine Ersatzfläche. Auf der Horner Rennbahn soll das Zelt stehen dürfen. Poletto ist aber wohl noch muksch. Der Presserklärung verweigert sie ein Zitat.
abendblatt.de (Weihnachtsmärkte), abendblatt.de (Palazzo)
Heute ist der Ehrentag der Elefanten. Kommen Sie gut durch den Freitag und wir wünschen Ihnen ein schönes Wochenende. Am Montag lesen wir uns wieder.
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