Guten Morgen Hamburg. *
Θ HAMBURG
Offene Briefe im Hafen: Nach der Demonstration der Hafenarbeiter gegen den geplanten Einstieg der Reederei MSC bei der HHLA, versuchte SPD-Hafensenatorin Melanie Leonhard am Mittwoch bei einem Gespräch die Wogen zu glätten. Sie betonte, dass die Mitbestimmung nicht in Gefahr sei. Das beruhigte die Arbeiter nicht, die in einem offenen Brief weiteren Widerstand ankündigten. Auch Klaus-Michael Kühne hat einen Brief geschrieben. Den Bieterkampf um die HHLA will er wohl ausfallen lassen, aber er schlägt dem Senat ein anderes Konstrukt vor, um Reedereien an den Hafen zu binden. So könnten MSC und Hapag Lloyd Hafenbetriebe mit der HHLA aufsetzen, während CMA CGM mit Eurogate eine Partnerschaft eingehen könnte. Auch der ehemalige CDU-Finanzsenator Wolfgang Peiner formuliert Kritik am Vorhaben.
ndr.de, zeit.de, abendblatt.de
„Wer hat uns verraten, die Sozialdemokraten.“
Ein Hauch von historisierendem Klassenkampf weht derzeit durch den Hafen. Spannend.
Sankt Florian Prinzip in Harburg: Am Mittwoch gab es eine etwas verwirrende Nachrichtenlage im Hinblick auf die Zugtrasse von Hannover nach Hamburg. Schon am Dienstagabend machte SPD-Chef Lars Klingbeil einen zufriedenen Eindruck beim Fest der Hamburger Landesvertretung, denn ihm könnte es gelungen sein, den geplanten Bau einer neuen Trasse verhindert zu haben, die durch seinen Wahlkreis geführt hätte. Auch im Landkreis Harburg war man über die Ankündigung erfreut, dass nicht neu gebaut wird, sondern die bestehenden Gleise renoviert werden. Das wird allerdings wohl nicht ausreichen, die infrastrukturellen Vorraussetzungen für den Deutschland-Takt der Bahn zu schaffen. Das letzte Wort scheint indes noch nicht gesprochen. Die FDP sieht den Hamburger Hafen als Verlierer, falls die Strecke nicht ausgebaut wird.
ndr.de, welt.de, abendblatt.de
„Ich war gerne auf dem Fischmarkt und im Docks für gute Musik.“
Niedersächsischer Genosse Lars Klingbeil schätzt die gute Bahn-Anbindung an Hamburg.
ndr.de
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FILMFEST HAMBURG lädt auch in seiner 31. Ausgabe Filmfans zu Werken aus aller Welt ein. Internationale Filme stehen in den Startlöchern und sind bereit, entdeckt zu werden. In der Reise durch die Hamburger Festivalkinos besteht unter anderem die Möglichkeit, auch das ukrainische Programm des Molodist Kyiv International Film Festival zu sehen. Tickets gibt es online oder in allen Festivalkinos. Das komplette Programm finden Sie unter: filmfesthamburg.de
Freispruch für Christian Olearius: Den zumindest fordern seine Anwälte im Prozeß wegen schwerer Steuerhinterziehung. Der Warburg Banker soll 280 Millionen Euro Steuern hinterzogen haben. Das könne nicht sein, wird argumentiert. Olearius sei ein wichtiges Mitglied und Förderer der Hamburger Gesellschaft. Die Justiz habe ihn zudem vorverurteilt. Lediglich ein Manager der Bank sitzt bereits im Gefängnis, deswegen könne man nicht von einer „Bande“ sprechen. Olearius, der die Steuererklärung der Bank unterschrieben hat, habe von den schändlichen Vorgängen keine Ahnung gehabt. Am 16. Oktober will sich der Privatbankier persönlich vor Gericht erklären.
abendblatt.de
„Der heute 81-Jährige galt in der Tat lange als Vorzeige-Hamburger.“
Das Leitmedium kann aber auch böse vorverurteilen.
abendblatt.de
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„Ohne Stiftungen würde es das Bucerius Kunstforum oder die Staatsoper in Hamburg so nicht geben“, sagt Ansgar Wimmer von der Alfred Toepfer Stiftung. Mit ihm spricht News-Anchor und Host Clemens Benke im Podcast „Hamburg Aktuell“ über die Hamburger Stiftungstage, die nächste Woche Dienstag starten. In der aktuellen Folge von Hamburg Aktuell, dem Stadtnachrichtenpodcast von HAMBURG ZWEI. Hier und überall, wo es Podcasts gibt.
Debatte über Finanzierung: Verkehrssenator Anjes Tjarks geht in Verhandlungen über das Deutschland-Ticket mopo.de
Lohn wird erhöht: Weil Tarifverhandlungen zu lange dauern, legt Otto schon mal 5,3 Prozent mehr Lohn auf den Tisch mopo.de
Wetter heute: Wechselnd bewölkt bei 16 bis 25 Grad.
wetter.net
Θ ZAHL DES TAGES
7 km/h schnell darf ein LKW über 7,5 Tonnen fahren, wenn abgebogen wird. Das soll die Achtsamkeit vor allem auf Radfahrer erhöhen. Bei Rechtsabbiegeunfällen zwischen LKW und Radfahrern sind in diesem Jahr schon drei Menschen in Hamburg getötet worden. Deswegen hat die Polizei nun die Geschwindigkeit beim Abbiegen am Doormannsweg an der Kreuzung zur Fruchtallee gemessen. Der schnellste Abbieger nahm die Kurve mit 23 km/h. Das kostet ihn 70 Euro und einen Punkt; hier immerhin null Menschenleben.
abendblatt.de
Europa – von Wolf Achim Wiegand
EU-Bremse für Pkw-Nutzer? Millionen Autofahrende könnten neuen EU-Regeln aus dem Europäischen Parlament ausgesetzt werden. So soll laut Plan zur Reform der EU-Führerscheinrichtlinie über 60jährigen die Fahrerlaubnis nur noch für sieben Jahre zugestanden werden, ab 70 nur noch fünf und ab 80 nur noch zwei Jahre. Wer länger steuern will, müsste aus eigener Tasche größere Medizin- und Psychotests bezahlen. Zudem sollen Nutzer größerer Autos (SUV) durch „wirksame und abschreckende Sanktionen“ gezielt benachteiligt werden. Das Papier kursiert im EU-Verkehrsausschuss.
focus.de
Machtlose EU: Während Aserbaidschan nach seinem „Blitzkrieg“ gegen die eigene – armenisch besiedelte – Region Bergkarabach von Sieg spricht, versucht Europa den Konflikt an seiner kontinentalen Grenze zu Asien einzudämmen. Mangels bisherigen EU-Engagements in der Region ist der Einfluss Brüssels aber begrenzt. Politikerrufe nach Sanktionen gegen das reiche – türkisch unterstützte – Ölland Aserbaidschan beurteilen Experten skeptisch. Angeblich hat Russland in dem seit Wochen abgeriegelten Gebiet eine Feuerpause vereinbart. Unabhängig lässt sich das nicht überprüfen.
zeit.de
Θ STADT & LEBEN
„Guten Morgen Hamburg“: Unter diesem Namen plant der umtriebige 80-jährige Jürgen Hunke ein neues Hamburger Medium. Was dessen Inhalt sein wird, ist nicht klar, aber er hat den Journalisten Andreas Wrede an seiner Seite, der zuletzt als Chefredakteur des Lifestyle-Magazins Max unterwegs war und an der Hamburg Media School Wissen vermittelt. Womit das Medium – wohl Online und Podcasts – sein Geld verdienen will, ist auch noch nicht entschieden, aber das muss Mutimillionär Jürgen Hunke auch nicht wirklich sorgen. Er will dort eher seine Meinung öffentlich machen. Sein neues Buch etwa warnt vor der Unterfinanzierung des Rentensystems. Hunke hatte schon immer einen nicht nachhaltigen Hang für lokale Medien. Im vergangenen Jahr kaufte er nach langer Wartezeit die Hälfte des insolventen Lokalsenders Hamburg1, um wenige Monate später wieder auszusteigen. Laut Wikipedia gibt es auch „Guten Morgen Hamburg“ schon seit 2008. Inhalte sind indes nicht zu finden.
mopo.de, youtube.com, kress.de
–Terminhinweis–
NEXT Conference 2023 – 22. September. Schmidt Tivoli. 9 Uhr.
Unter dem Motto „Let’s get physical!“ kommen mehr als 800 Entscheider:innen, Marketing- und Produktmanager:innen, Digital Leader, Kreative, Entwickler:innen und Unternehmer:innen bei der NEXT zusammen. In diesem Jahr wird Künstliche Intelligenz ein großes Thema auf der Konferenz, die schon seit 2015 die Diskrepanz zwischen der digitalen und der physischen Welt schließen will.
Aus der wöchentlichen Terminübersicht der hamburg-news
Restaurant-Tipp – International in Barmbek: Käthners 23 erinnert mit historischen Einrichtungs- und Alltagsgegenständen an Omas alte Stube und weckt damit schöne Kindheitserinnerungen. Die Speisekarte wechselt wöchentlich und weist solch leckeren Gerichte wie Crostinis mit Lachscreme und Räucherlachs oder Pasta mit Blattspinat in Ricotta-Nuss-Soße mit Parmesan auf. Im Sommer kann auf der umgrünten Sommerterrasse diniert werden.
hamburg.de
Kulturtipp – von Hedda Bültmann –
Reeperbahnfestival: Hamburg war mal Musikhauptstadt – mit dem Reeperbahnfestival kommt das Gefühl ein bisschen zurück. Noch bis Samstag dreht sich von morgens bis spät in die Nacht alles um, logisch, Musik. Doch im Rahmen der „Conference“ – eine Plattform für „music and digital creative industries“ – werden auch angrenzende Themen wie Zivilcourage oder die Hyper Femininity im Pop diskutiert. Musikalisch sind heute Künstler aus den unterschiedlichen Genres am Start: viel Indie, Pop, Elektro, HipHop und auch Heavy Metal. Bei dem vollen Programm lohnt es sich, den Tag oder die Tage über die festivaleigene App zu planen. Tickets sind in unterschiedlichen Tages-Varianten zu haben.
reeperbahnfestival.com
Θ FOFFTEIN
Kleine Figuren – Große Helden: Den Gebrüdern Braun wurde ein eigener Film gewidmet, wie es zum großen Erfolg Miniatur Wunderland gekommen ist. Gerrit und Frederik Braun hatten schon immer Spaß am besonderen Spielen. Entweder hat Papa Braun die 8 mm-Kamera genutzt, oder Tobis hat gut nachgedreht. Der Film wird beim Filmfest Hamburg gezeigt und könnte ein internationaler Blockbuster werden, hoffen die Brauns.
abendblatt.de
Heute ist der internationale Tag des Friedens. Wir wünschen Ihnen einen schönen Donnerstag.
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