Spätstart bei Olympia, Gefährliche Baustelle in der HafenCity, Purpose der HHLA, Noch mehr Ausfall bei der S-Bahn

Guten Morgen: Tag der Verbindung. *

Θ HAMBURG

Gefährliche Baustelle: Beim Bau des Westfield Überseequartiers in der HafenCity hat die Stadtentwicklungsbehörde wiederholt Sicherheitsmängel beanstandet. Auch kurz vor dem Unfall, bei dem fünf Arbeiter durch ein einstürzendes Gerüst tödlich verletzt wurden, habe es Rügen und Sperrungen von Teilbereichen gegeben. Die Mängel an dem Gerüst in einem Aufzugsschacht seien jedoch unentdeckt geblieben. Offenbar hatte auch der Zoll nicht so genau hingeschaut, denn die fünf Männer kamen aus Albanien, hatten aber bulgarische Papiere. Der EU-Status Bulgariens erleichtert die Arbeitsaufnahme. Die Leichen der Männer wurden auf Kosten ihrer Familien nach Albanien überführt.
ndr.de, ardmediathek.de, bild.de

– Leitartikel –
Nun auch noch Streik: Die Deutsche Bahn wird von Mittwoch 22 Uhr bis Donnerstag 18 Uhr bestreikt. Davon betroffen ist auch die Hamburger S-Bahn. Der Ausstand verschärft die derzeit recht chaotische Lage im öffentlichen Nahverkehr. Kein Tag ohne größere Sperrungen und Ausfälle. Und falls Bahnen und Busse  fahren, hat die Taktung mit Fahrplänen nichts mehr zu tun. Ob Fahrten oder Zeiten abweichen, weiß auch die hvv-App nicht und auch die Anzeiger an Gleisen und Haltestellen zeigen oft sinnfreie Inhalte. Der hvv verweist darauf, dass es ein komplexes Problem sei, die Daten zusammenzufügen. Bis zum nächsten Mobilitätskongress soll das System verbessert werden.
ndr.de, twitter.SBahnHamburg (Streik), ndr.de (hvv)

Heute ist irgendwie der Wurm drin.
Euphemismus kann das Social Media-Team der Hochbahn. „Easy Peasy“ verspricht derweil ein lustiger Spot der S-Bahn; ab dem 10. Dezember werde mit dem neuen Streckennetz alles besser. Was werden wir beim Warten im Winter lachen.
twitter.hochbahn, twitter.SBahnHamburg

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Purpose der HHLA: Der mehrheitlich städtische Kaikantenbetreiber erfülle öffentliche Aufgaben, schreibt der Hamburgische Datenschutzbeauftragte Thomas Fuchs der HHLA ins Stammbuch. Diese hatte zuvor erklärt, sie verfolge rein privatwirtschaftliche Interessen. Nein, so Fuchs, das könne man schon in der Präambel der Hamburgischen Verfassung nachlesen und die HHLA kümmere sich zudem auch um das Weltkulturerbe Speicherstadt. Hintergrund der Belehrung ist, dass sich die HHLA weigert, den Informationspflichten nach dem Hamburgischen Transparenzgesetz nachzukommen. Die HHLA fühlt sich aber an die strengen Regeln des Börsenparketts gebunden. Die „Perle“, wie Chefin Angela Titzrath ihr Unternehmen neuerdings gerne nennt, musste einen Gewinneinbruch von knapp 70 Millionen auf 12 Millionen Euro bekannt geben. Schuld sei das wirtschaftliche Umfeld.
datenschutz-hamburg.de, abendblatt.de

Die Hafenentwicklung ist ein zentraler Teil der öffentlichen Aufgaben, die der Hamburger Hafen dem Gemeinwesen als Welthafenstadt nach der Präambel seiner Verfassung stellt.
Datenschützer Fuchs kann indes nur mahnen. Eine Macht, dem Senat, und bald der italienischen MSC-Reederei Familie Aponte, geschäftliche Offenbarung bei der HHLA zu verordnen, hat er nicht.
datenschutz-hamburg.de

Terminhinweis
Hamburg India Business Day 2023 – 21. November. Handelskammer.
Beim „Hamburg India Business Day 2023“ soll Indiens strategische Positionierung in globalen Wertschöpfungsketten im Kontext von „De-Risking“ und Diversifizierung besprochen werden. Indiens Potenzial als Partner in der Digitalisierung, Forschung und Entwicklung wird ebenfalls thematisiert. Eine Delegation des indischen IT-Verbands NASSCOM wird anwesend sein. Hamburg will sich als Geschäftsstandort für indische Unternehmen empfehlen.
Aus der wöchentlichen Terminübersicht der hamburg-news

Vorwürfe gegen ehemaligen NDR-Journalisten: Der deutsche Russland-Experte und Putin-Kenner Hubert Seipel soll aus Moskau hohe Zuwendungen für seine Arbeit erhalten haben abendblatt.de
Hamburg darf Pinneberger bei Gefahr an der Landesgrenze abweisen: Schleswig-Holsteinisches Oberverwaltungsgericht spricht Grundsatzurteil welt.de
Übersee-Club mit neuer Führung: Haspa-Chef Harald Vogelsang löst Hapag-Lloyd Aufsichtsratschef Michael Behrendt ab abendblatt.de

Wetter heute: Bewölkt mit Schauern bei vier bis acht Grad wetter.net

Θ ZAHL DES TAGES

Liga zwei lohnt sich für den HSV. Zum zweiten Mal in Folge konnte der finanziell angeschlagene Verein ein positives Jahresergebnis ausweisen. Der Gewinn in der Saison 22/23 betrug 7,8 Millionen Euro, der Umsatz stieg kräftig von 90 auf 114 Millionen Euro. Der Aufstieg ist wirtschaftlich nicht notwendig und sportlich ohnehin schwer zu erreichen, wenn die Rothosen ihre Auswärtsschwäche nicht abstellen. Trainer Tim Walter fehle es allerdings an Ideen, wird kritisiert.
ndr.de, abendblatt.de

Europa – von Wolf Achim Wiegand

EU in Gaza machtlos: Wegen der Unfähigkeit der EU, einen geeinten Plan zur aktuellen Versorgung der Menschen im heißen Krieg um Gaza vorzulegen, richtet die Kommission den Blick lieber auf die Zeit nach Ende des israelischen Militäreinsatzes. Außenbeauftragter Josep Borrell sagt, die EU müsse sich auf eine „mittel- und längerfristige Lösung“ konzentrieren, die es ermögliche, „Frieden zwischen Palästinensern und Israelis und in der gesamten Region zu schaffen“. Indirekt gibt er damit zu, dass die EU derzeit im Nahen Osten kaum etwas zu melden hat. Der EU-Chefdiplomat wird vermutlich noch diese Woche in die Region reisen.
euractiv.de

Ukrainekrieg – Ende des Lateins? Die EU-Verteidigungsminister und die NATO scheint so langsam das Gefühl zu beschleichen, die bisherige Militärstrategie zur Verteidigung der russisch bedrängten Ukraine könnte gescheitert sein. Insider analysieren: Die Truppen des Kremls zeigen mehr Beharrungsvermögen als gedacht und stehen keinesfalls vor dem Kollaps. Muss also ein Strategiewechsel her? Der Westen wird sich entscheiden müssen zwischen mehr Unterstützung oder einem Abrücken vom Ziel einer völligen Befreiung besetzter ukrainischer Staatsgebiete…
handelsblatt.com

Ukrainer vor hartem Winter: Millionen Menschen erwarten wegen des russischen Angriffskrieges unsichere und gefährliche Monate. Während sich die frostige Jahreszeit über die Ukraine legt, müssen sie in beschädigten Häusern überwintern und sind von Luftangriffen bedroht. Der Norwegische Flüchtlingsrat (NRC) warnt: Mindestens 2,5 Millionen Menschen bräuchten lebenswichtige humanitäre Hilfe, um den Winter zu überstehen. „Unnachgiebiger Beschuss“ habe 1,4 Millionen Häuser zertrümmert oder baufällig gemacht. Tausende Familien seien zur Flucht gezwungen und ohne Grundversorgung untergebracht worden.
euronews.com, aerzteblatt.de (EU-Hilfe)

Θ STADT & LEBEN

Hamburger Sport will Olympia: Der Hamburger Sportbund will prüfen lassen, ob Hamburg eine Olympia-Bewerbung begrüßen würde, und die Active City scheint sich freuen. Freude auch beim neuen Turnierveranstalter des Tennis-Herrenturniers am Rothenbaum, der schon eine Zusage von Lokalmatador Alexander Zverev hat. Sport- und Innensenator Andy Grote hat derweil einen dicken Hals wegen der Gewalt in Fußballstadien. Die Vereine täten zu wenig und die Fan-Vertreter zeigten wenig Selbstkritik. Allerdings sind Grote und umstrittene Einsatztaktiken der Hamburger Polizei in der Regel nun auch nicht sonderlich selbstkritisch mit sich. Die Lage bleibt angespannt. Grote befürwortet eine Umlage der Polizeikosten auf die Vereine. Was das gegen Gewalt bewirken soll, bleibt unklar.
abendblatt.de, facebook.christoph.holstein (Olympia), ndr.de (Tennis), mopo.de, abendblatt.de (Fußball)

– Meinung –

Die 40 Teilnehmer hätten auch locker in die Taverna Olympia in Osdorf gepasst.
So hatten wir über das hochoffizielle, im Abendblatt groß angekündigte, Treffen des Deutschen Olympischen Sportbunds vor drei Wochen im Börsensaal der Handelskammer berichtet. Dort sollte die Stimmung in der Stadt für Spiele ausgelotet werden. Da war kein Senator, da war kein Staatsrat, da war es leer. Die jetzt überraschend artikulierte Zustimmung kommt spät. Der Hamburger Sport hat wohl die Starthupe verpasst.
tagesjournal.de

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Nachwuchskunst in Firmen entdecken und kaufen: Bei der Veranstaltung „add art – Hamburgs Wirtschaft öffnet Türen für Kunst“ vom 16. bis 19. November können Sie rund 20 Positionen von Studierenden und Alumni der HAW Hamburg in Firmenräumen entdecken. Im Gespräch mit den Kunstschaffenden erhalten Sie Informationen aus erster Hand – und natürlich ist die Kunst auch zu erwerben! Die teilnehmenden Firmen – darunter Werbe- und Designagenturen, Gastronomie, Kanzleien, ein Industrieunternehmen und ein Coaching-Institut – leisten damit auch einen aktiven Beitrag zur Förderung junger Künstlerinnen und Künstler Mehr erfahren? Info und Anmeldung auf addart.de

Aus für Koons und Kräne
Vor zwanzig Jahren war der amerikanische Nachwuchskünstler Jeff Koons mit Ideen für den Spielbudenplatz gescheitert. Nun kehrt der mittlerweile bestbezahlte Künstler beim OMR-Festival im kommenden Mai nach Hamburg zurück.
spiegel.de, omr.com

Restaurant-Tipp – Chinesisch in Sasel: Ostasiatische Atmosphäre empfängt die Gäste im Shin Shin: exotische Holzreliefs und Impressionen von Sehenswürdigkeiten aus China schmücken die Wände des zweistöckigen Gourmet-Tempels. Von der Familie Wong ließen sich auch prominente Gäste wie Götz George, Otto Walkes, Olli Dittrich u.v.m. bekochen. Eine besondere Spezialität ist die Pak Bo-Platte mit acht Kostbarkeiten: Hummerkrabben, Ente, Fleischklößchen, Beef, Hühnerfleisch, Mais, rote Paprika und chinesische Champignons.
shin-shin-restaurant.de

„And now Hanau“: Am 19. Februar 2020 ermordet ein Rassist in Hanau neun Menschen. In „And now Hanau“ lässt Regisseur Tuğsal Moğul die Perspektive der Opfer zu Wort kommen und fragt nach den Fehlern, die vor, während und nach dem Anschlag von Seiten der Polizei, Staatsanwaltschaft, Politik und Medien begangen wurden. „And now Hanau“ wird bewusst nicht in Theaterräumen, sondern an Orten gespielt, wo sonst politische Entscheidungen getroffen werden. Deswegen findet die Vorstellung heute um 19 Uhr im Rathaus Altona statt. Im Anschluss gibt es das Publikumsgespräch mit Tuğsal Moğul und der Initiative 19. Februar Hanau.
thalia-theater.de

– Kulturhinweis –
Der Kunstflâneur empfiehlt eine WALLFAHRT zu Kunstinstitutionen, die der Künstler Pfelder initiierte. Kunstflâneur – das Online-Magazin informiert über zeitgenössische Kunst in der Metropolregion Hamburg. Zweimal im Monat. Immer mittwochs. Hier erhalten Sie einen regelmäßigen Überblick über die aktuellen Kunst-Termine in der Stadt. Anmeldung über kunstflaneur.de. Zudem finden Sie den Kunstflâneur auch auf Instagram @kunstflaneur_hamburg

Θ FOFFTEIN

Tag der Verbindung: Der Senat will am Mittwochmittag Ideen vorstellen, wie die „Domachse“ die traditionelle City und die neue HafenCity über die Willy-Brandt-Straße miteinander verbinden kann. Die Patriotische Gesellschaft schlägt dafür den traditionellen „Katharinenweg“ am Abend vor.
domachse.beteiligung.hamburg, patriotische-gesellschaft.de

Heute ist der Ich-liebe-es-zu-schreiben-Tag. Wir wünschen Ihnen eine schöne Wochenmitte.

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